Die Auswahl des richtigen Zuchtpartner

Plant ein Züchter eine Hündin zur Zucht einzusetzen, stellt sich ihm die Frage: Wer ist der richtige Zuchtpartner?
Gerade die Auswahl des richtigen Zuchtpartners gehört zu den wichtigsten, aber auch schwierigsten Aufgaben des Züchters.
Um für eine Paarung die besten Voraussetzungen zu schaffen, sollte man bei der Betrachtung seiner Hündin äußerst kritisch sein. Man
darf nicht nur ihre Vorzüge sehen, sondern sollte vielmehr ihre Fehler und Schwächen erkennen
.
BEURTEILUNG EINES KÖRMEISTERS
Eine Hilfe erhält man durch die Beurteilung eines Körmeisters, wie auch durch die Formwertbeschreibungen und Zuchtschauen.
Bei der Beurteilung eines Zuchtpartners interessieren
Sie sich nicht nur für die Daten, die aus der Ahnentafel hervorgehen, legen Sie auch Wert auf die Ergebnisse der Geschwister der Hündin und des Rüden, den Sie als Zuchtpartner gewählt haben. Auch die Eltern und Großeltern und deren Geschwister sind zu beachten und wenn bereits vorhanden, die Nachzucht.
Der Phänotyp der Hündin ist ihr
äußeres Erscheinungsbild, der Genotyp, was sie als Erbträger in sich trägt. Für die Auswahl eines passenden Zuchtpartners ist es von Vorteil, wenn man einige Ahnen von Rüde und Hündin kennt und schon Nachzucht davon gesehen hat. Bei der Erstlingshündin stellt sich immer die Frage: Wie wird sie vererben? Hier sollte man eher auf den Rüden zurückgreifen, der schon nachweislich gute Zuchtergebnisse gebracht hat.
Auf die Qualität der Nachkommen kommt es an
Die aussagefähigste Empfehlung für ein Zuchttier ist die Qualität seiner eigenen Nachkommen.
WICHTIG IST:
Positive Eigenschaften und Merkmale verstärken, negative Eigenschaften versuchen auszuschließen
. Krasse Gegensätze sind zu vermeiden, wählen Sie immer den korrekten Zuchtpartner.
Ideal wäre es, wenn sich Rüde und Hündin in den positiven Eigenschaften ergänzen, ohne dabei negative- Eigenschaften auftreten zu lassen.
Es gibt verschiedene Zuchtformen, unter denen der Züchter wählen kann:
Reinzucht ist die Paarung unter Tieren der gleichen Rasse, wobei hier keine Verwandtschaft unter den Vorfahren besteht.
Die Reinzucht-Outcross dient zur Blutauffrischung einer Linie, die über Generationen hin schon eingezüchtet wurde.
Damit kann
man versuchen, einige negative Merkmale aus der Linie herauszuzüchten.
Linienzucht ist die meist verwendete Zuchtform.
Hier besteht eine Häufung von gleichen Ahnen in der dritten und vierten Generation. Es werden bereits vorhandene Merkmale, positive aber auch negative, intensiviert.
Inzucht ist die enge Verwandtschaftszucht, wobei zwischen väterlichen und mütterlichen Ahnen Verwandtschaft besteht.
Aus der Inzuchtform stammen sehr typvolle Hunde, da die väterliche wie auch die mütterliche Linie bereits durch gleiche Merkmale über Generationen geprägt ist. Hart ingezüchtete Tiere sind meist wesentlich erbstärker, als weniger ingezüchtete Tiere.
Inzestzucht ist die Verpaarung engster Verwandter, Sohn/Mutter
, Tochter/Vater, oder unter Vollgeschwistern. Diese Form wird selten angewandt und bedarf meist der Zustimmung des Zuchtleiters.
Jede Zuchtform hat ihre Vor- und Nachteile.
Folgende Fragen sollte man sich also bei der Partnerwahl überlegen: Was bringt die Hündin an Eigenschaften mit? Welche positiven Merkmale hat sie, die man verstärken, welche negativen, die man ausgleichen, bzw. ausschließen möchte?
Hat sie ein stabiles Nervenkostüm? Wie sieht ihre Leistungsbereitschaft aus?
Ist sie körperlich und wesensmäßig soweit entwickelt, dass sie einen Wurf großziehen kann? Was bringt der Rüde von sich aus mit? Kann er die positiven Merkmale der Hündin ergänzen und eventuell die negativen ausgleichen?
Hat er eine Belastung zuchtausschließender Merkmale in seiner Ahnenreihe?
Hat er schon nachweisbar Nachzucht gebracht? Wie hat er vererbt? Welche Wesenseigenschaften zeichnen ihn aus? Wie sieht seine Leistungsbereitschaft aus?
ZUSAMMENFASSUNG
Zusammenfassend ist also zu sagen:
Beide Zuchtpartner sollten gesund sein, dem Rassestandart möglichst nahe kommen, keine übermäßigen zuchtausschließenden Belastungen in der Ahnenfolge aufweisen, ausgeglichen in ihrem Charakter und ihren Wesenseigenschaften und leistungsfähig sein.
BEACHTET MAN ALL DIESE PUNKTE:
Gesundheit, Leistung, Formwert und wählt den Zuchtpartner nach diesen Kriterien- positives verstärken, negatives möglichst ausschließen- hat man schon einiges getan, um den Rasseanforderungen gerecht zu werden. Das Wichtigste von allem ist, dass man gesunde und leistungsfähige Hunde züchtet, die dem Rassestandart ziemlich nahe kommen.

Das Schwimmer-Syndrom


Nur wenige Züchter und Tierärzte scheinen das "Schwimmer-Syndrom" zu kennen.
Leider werden aufgrund dieser Unwissenheit viele betroffene Welpen euthanasiert. Dies geschieht, obwohl die Tiere durch relativ einfache Unterstützung ein völlig normales Leben führen.
Das „Schwimmer-Syndrom“ beobachtet man bei Welpen bis rum 18. Tag. Je nach Rasse auch bei Welpen bis zu 5 Wochen.
Betroffene Tiere erkennt man an abgespreizten Gliedmaßen. Durch das Auseinandergrätschen der Gliedmaßen erfolgt Druck vor allem auf die Innenseiten der Gliedmaßenenden, wobei das eigene Körpergewicht durch Hebelwirkung verstärkt auf diese übertragen werden
kann. Dadurch richten sich bei vielen Tieren die in diesem Alter noch sehr weichen Beine unter Belastung der Fußwurzel- und Fersengelenke weiter nach auswärts. Es kann dabei zu einer Überdehnung der betroffenen Gelenkkapseln kommen, die zu einer Versteifung führen kann. Wenn sich die Gliedmaßen dann dauerhaft verbiegen, kann es zu einer Versteifung kommen, die das Stehen oder Laufen unmöglich machen können.
Die Welpen bewegen sich in Paddel- oder Schwimmbewegung vorwärts. Laut vielen verschiedenen Berichten von Züchtern ist es jedoch durchaus möglich, die Tiere ohne weiteres Zutun doch noch auf die Beine zu bekommen und sie zeigen dann keine oder nur geringfügige Gelenk- oder Gliedmaßenveränderungen.
Alles in allem sind die betroffenen Welpen in der Regel munter und kräftig.
Die Zuchtwarte und Züchter unterstützen die Vermutung, daß das "Schwimmer-Syndrom" durch unterschiedliche Faktoren in der kritischen Phase des Stehen- und Laufenlernens hervorgerufen werden kann. Es ist allgemein bekannt, daß eine glatte, rutschige Bodenoberfläche diese Störung begünstigt. Es kann allerdings auch möglich sein, daß es sich bei einem Teil der Tiere um eine Bewegungsstörung der Gliedmaßen aufgrund einer vorübergehenden Schwäche der Muskulatur handelt. In der Regel verschwinden die Bewegungsstörungen bis zum Ende des 1. Lebensjahres von selbst.
Das "Schwimmer-Syndrom" wurde bei vielen verschiedenen Hunderassen beobachtet. Da es sich um ganz unterschiedliche Rassen handelt, läßt es die Vermutung zu, daß es sich nicht um eine genetisch bedingte Störung handelt.
Wie erwähnt heilen die Störungen in vielen Fällen ohne Behandlung aus. In anderen kann meist Abhilfe geschaffen werden. Einige Züchter kommen allein mit Gewichtsreduzierung bei übergewichtigen Welpen, Massage der Beine und Bewegungstherapie oder der Bereitstellung einer griffigen Unterlage zurecht. In fortgeschrittenen Fällen kann man die Beine so bandagieren, daß vor allem die unteren Gliedmaßengelenke nicht weiter belastet werden.
Kurz um: Beim sogenannten „Schwimmer-Syndrom“ sollte man nicht schnell aufgeben, denn sonst könnte es sein, daß man einem durchaus lebensfähigen Welpen, durch zu vorschnelles Einschläfern, die Chance nimmt
in kürzester Zeit fit das Hundeleben zu genießen.
Bei Verdacht auf jedenfall den Tierarzt aufsuchen
.

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