Der Altdeutsche Schäferhund

Der Langstockhaar-Schäferhund, der auch als Altdeutscher Schäferhund oder Langhaar-Schäferhund bezeichnet wird, fand zu allen Zeiten seine Liebhaber, obwohl der Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) im laufe der Jahre in seinen Standard allein das Stockhaar als gewünschte Haarlänge der Rasse festgelgt hat. Doch trotz jahrzehntelanger Selektion werden im SV immer wieder ungewollt, durch rezessiven Erbgang bedingt, langstockhaarige Schäferhunde trotz stockhaarigen Elterntiere geboren. Mit diesen Hunden darf im SV jedoch nicht gezüchtet werden, aber zum Glück wird der Langstockhaar-Schäferhund von anderen Verbänden anerkannt und kann so gezielt gezüchtet werden.
Der Unterschied zwischen dem Langstockhaar-Schäferhund und dem Deutschen Schäferhund besteht lediglich in der Länge des Haarkleides. Seine Einsatzmöglichkeiten sind, wie beim Deutschen Schäferhund, vielfältig: egal, ob als Schutzhund, Diensthund, Rettungshund oder Blindenführhund oder einfach als Freund der Familie.

Allgemeines Erscheinungsbild
Der Langstockhaar-Schäferhund ist mittelgroß, leicht gestreckt, kräftig und gut bemuskelt, die Knochen trocken und das Gesamtgefüge fest.

Wichtige Massverhältnisse
Die Widerristhöhe beträgt für Rüden 60 cm bis 68 cm, bei Hündinnen 55 cm bis 63 cm. Die Rumpflänge übertrifft das Mass der Widerristhöhe um etwa 10 - 17%.
Wesen
Der Langstockhaar-Schäferhund muß vom Wesensbild her ausgeglichen, nervenfest, selbstsicher, absolut unbefangen und (außerhalb einer Reizlage) gutartig sein, dazu aufmerksam und führig.

Kopf
Der Kopf ist keilförmig, der Körpergröße entsprechen (Länge etwa 40% der Widerristhöhe), ohne plump zu sein oder überstreckt zu sein, in der Erscheinung trocken, zwischen den Ohren mäßig breit. Die Stirn ist von vorn und von der Seite gesehen nur wenig gewölbt und ohne oder mit nur schwach angedeuteter Mittelfurche.
Das Verhältnis von Oberkopf zu Gesichtsteil beträgt 50% zu 50%. Die Oberkopfbreite
entspricht in etwa der Oberkopflänge. Der Oberkopf geht (von oben gesehen) von den Ohren zur Nasenkuppe sich gleich mäßig verjüngend mit schräg verlaufendem, nicht scharf ausgebildetem Stirnabsatz in den keilförmig verlaufenden Gesichtsteil (Fangteil) des Kopfes über. Ober- und Unterkiefer sind kräftig ausgebildet.
Der Nasenrücken gerade, eine Einsattelung oder Aufwölbung ist nicht erwünscht. Die Lippen sind straff, gut schließend und von dunkler Färbung.
Nase
Die Nase muß schwarz sein.
Gebiss
Das Gebiss muß kräftig, gesund und vollständig sein (42 Zähne gemäß der Zahnformel). Der Langstockhaar-Schäferhund hat ein Scherengebiß, d.h. die Schneidezähne müssen scherenartig ineinandergreifen, wobei die Schneidezähne des Oberkiefers scherenartig die des Unterkiefers überschneiden. Auf-, Vor- und Rückbeißen ist fehlerhaft, ebenso größere Zwischenräume zwischen den Zähnen (lückenhafte Stellung). Fehlerhaft ist ebenso die gerade Zahnleiste der Schneidezähne. Die Kieferknochen müssen kräftig entwickelt sein, damit die Zähne tief in die Zahnleiste eingebettet sein können.
Augen
Die Augen sind mittelgroß, mandelförmig, etwas schrägliegend und nicht hervortretend. Die Farbe der Augen soll möglichst dunkel sein. Helle, stechende Augen sind nicht erwünscht, da sie den Ausdruck des Hundes beeinträchtigen.
Ohren
Der Langstockhaar-Schäferhund hat Stehohren von mittlerer Größe, die aufrecht und gleichgerichtet getragen werden (nicht seitwärts eingezogen), sie sind spitz auslaufend und mit der Muschel nach vorn gestellt. Kippohren und Hängeohren sind fehlerhaft. In der Bewegung bzw. Ruhestellung nach hinten angelegt getragene Ohren sind nicht fehlerhaft.
Hals
Der Hals soll kräftig, gut bemuskelt und ohne lose Kehlhaut (Wamme) sein. Die Zuwinkelung zum Rumpf (Horizontale) beträgt ca. 45%.
Körper
Die Oberlinie verläuft vom Halsansatz an ber den gut ausgebildeten Widerrist und über den zur Horizontalen ganz leicht abfallenden Rücken bis zur leicht abfallenden Kruppe ohne sichtbare Unterbrechung. Der Rücken ist fest, kräftig und gut bemuskelt. Die Lende ist breit, kräftig ausgebildet und gut bemuskelt. Die Kruppe soll lang und leicht abfallend (ca. 23% zur Horizontalen) sein und ohne Unterbrechung der Oberlinie in den Rutenansatz übergehen.
Brust
Die Brust soll mäßig breit sein, die Unterbrust möglichst lang und ausgeprägt. Die Brusttiefe soll etwa 45% bis 48% der Widerristhöhe betragen. Die Rippen sollen mäßige Wölbung ausweisen, tonnenförmige Brust ist ebenso fehlerhaft wie Flachrippigkeit.
Rute
Die Rute reicht mindestens bis zum Sprunggelenk, jedoch nicht über die Mitte des Hintermittelfußes hinaus. Sie ist an der Unterseite buschig behaart und wird in sanft herabhängendem Bogen getragen, wobei sie in der Erregung und in der Bewegung stärker angehoben getragen wird, jedoch nicht über die Rückenlinie hinaus. Operative Korrekturen sind verboten.
Gliedmassen
Die Vordergliedmaßen sind von allen Seiten gesehen gerade, von vorn gesehen absolut parallel.
Schulterblatt und Oberarm sind von gleicher Länge und mittels kräftiger Bemuskelung fest am Rumpf angelagert. Die Winkelung von Schulterblatt und Oberarm beträgt im Idealfall 90%, im Regelfall bis 110%.
Die Ellenbogen dürfen weder im Stand noch in der Bewegung
ausgedreht werden und ebenso nicht eingedrückt sein.
Die Unterarme sind von allen Seiten gesehen gerade und zueinander absolut parallel stehend, trocken und fest bemuskelt.
Der Vordermittelfuß hat eine Länge von ca. 1/3 des Unterarmes und hat einen Winkel von ca. 20% bis 22% zu diesem. Sowohl ein zu schräg stehender Vordermittelfuß (mehr als 22%) als auch ein steil stehender Vordermittelfuß (weniger als 20%) beeinträchtigen die Gebrauchseignung, insbesondere die Ausdauerfähigkeit.
Pfoten
Die Pfoten sind rundlich, gut geschlossen und gewölbt, die Sohlen hart, aber nicht spröde. Die Nägel sind kräftig und von dunkler Farbe.

Hinterhand
Die Stellung der Hinterläufe ist leicht rückständig, wobei die Hintergliedmaßen von hinten gesehen parallel zueinander stehen, Oberschenkel und Unterschenkel sind von annähernd gleicher Länge und bilden einen Winkel von ca. 120%, die Keulen sind kräftig und gut bemuskelt. Die Sprunggelenke sind kräftig ausgebildet und fest, der Hintermittelfuß steht senkrecht unter dem Sprunggelenk.

Mehr zur Hinterhand & dem Gangwerk findet Ihr, wenn Ihr den Link ganz unten dieser Seite benutzt!!!


Gangwerk
Der Langstockhaar-Schäferhund ist ein Traber, die Gliedmaßen müssen in Länge und Winkelungen so aufeinander abgestimmt sein, daß er ohne wesentliche Veränderung der Rückenlinie die Hinterhand bis zum Rumpf hin verschieben und mit der Vorhand genausoweit ausgreifen kann. Jede Neigung zur Überwinkelung der Hinterhand mindert die Festigkeit und die Ausdauer und damit die Gebrauchstüchtigkeit. Bei korrekten Gebäudeverhältnissen und Winkelungen ergibt sich ein raumgreifendes, flach über den Boden gehendes Gangwerk, das den Eindruck müheloser Vorwärtsbewegungen vermittelt. Bei einem nach vorn geschobenen Kopf und leicht angehobener Rute ergibt sich bei einem gleichmäßigen und ruhigen Trab eine von den Ohrenspitzen über den Nacken und Rücken bis zum Rutenende verlaufende weichgeschwungene und nicht unterbrochene Rückenlinie.
Haut
Die Haut ist (lose) anliegend, ohne jedoch Falten zu bilden.
Haarkleid
Beschaffenheit des Haares : Die korrekte Behaarung ist das Langstockhaar mit Unterwolle. Das Deckhaar ist länger, nicht immer gerade und nicht straff am Körper liegend. Besonders im Ohrinneren, hinter den Ohren, auf der Rückseite des Unterarmes und meist in der Lendengegend sind die Haare erheblich länger. Ab dem Ellenbogen bis zum Vordermittelfuß bilden sie Fahnen. Die Hosen an den Keulen sind lang und dicht.
Farben

Schwarz mit rotbraunen, braunen, gelben bis hellgrauen Abzeichen, Schwarz einfarbig, grau mit dunklerer Wolkung, schwarzem Sattel und Maske, Silber. Unauffällige, kleine weiße Brustabzeichen sowie helle Innenseiten sind zugelassen, aber nicht erwünscht. Die Nasenkuppe muß bei allen Farbschlägen schwarz sein. Fehlende Maske, helle bis stechende Augenfarbe sowie helle bis weißliche Abzeichen an Brust und Innenseiten, helle Krallen und rote Rutenspitze sind als Pigmentschwäche zu bewerten. Die Unterwolle zeigt einen leichten Grauton. Die Farbe weiß ist nicht zugelassen.

Bitte für Grau den Link folgen!

"Der graue Schäferhund: "Museumsstück?"


Grösse
Rüden : Widerristhöhe: 60 cm bis 65 cm
Hündinnen : Widerristhöhe: 55 cm bis 60 cm
Hoden
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelt Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Schwere Fehler
Abweichungen von den vorstehend beschriebenen Rassekennzeichen, die die Gebrauchsfähigkeit beeinträchigen. Ohrenfehler: Seitlich zu tief angesetzte Ohren, Kippohren, Schildspannerstellung der Ohren, nicht gefestigte Ohren. Erhebliche Pigmentmängel. Stark beeinträchtigte Gesamtfestigkeit.
Zahnfehler
Alle Abweichungen vom Scherengebiß und der Zahnformel, soweit es sich nicht um ausschließende Fehler (siehe folgendes) handelt.

Ausschließende Fehler
1) Wesensschwache, bissige und nervenschwache Hunde.

 2) Hunde mit nachgewiesener "schwerer HD".

 3) Monorchiden und Kryptorchiden sowie Hunde mit deutlich ungleichen bzw. verkümmerten Hoden.

4) Hunde mit enstellenden Ohren- bzw. Rutenfehler.

 5) Hunde mit Missbildungen.

 6) Hunde mit Zahnfehlern

Bei Fehlen von: 1 mal Prämolar 3 und ein weiterer Zahn oder 1 Fangzahn oder 1 Prämolar 4 oder 1 Molar 1 bzw. Molar 2 oder insgesamt 3 Zähne und mehr.

 7) Hunde mit Kiefernmängel: Rückbiß von 2 mm und mehr, Vorbiß, Aufbeißen im gesamten Schneidezahnbereich.

 8) Albinismus.

 9) Die Haarfarbe weiß (auch bei dunklen Augen und Nägeln).

 10) Langhaar (langes, weiches Deckhaar ohne Unterwolle)

 11) Kurzes Stockhaar

12) Hunde mit Über- bzw. Untergröße von mehr als 1 cm.

der BERGABSCHÄFERHUND

 
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