Gelenkentzündungen und Arthritis
Fehlt Ihrem Hund der alte Schwung? Eine der häufigsten Erkrankungen bei älteren Hunden ist eine entzündliche Erkrankung der Gelenke (Arthritis bzw. Osteoarthritis). Diese Erkrankung beeinträchtigt ganz erheblich das Wohlbefinden Ihres Vierbeiners.
Was ist eigentlich Arthritis?
Unter Osteoarthritis versteht man eine entzündliche Erkrankung der Gelenke, die zur Schädigung der Gelenke führen kann. Diese Erkrankung kann verschiedene Ursachen haben. Es können sowohl erbliche Faktoren, als auch erworbene Gelenkschäden oder Verletzungen eine Rolle spielen.
In der Regel ist die Osteoarthritis beim Hund mit Schmerzen verbunden, die z. T. sehr stark sein können. Sie sind der Grund, warum Ihr Hund seine Lebensfreude und Vitalität verliert. Betroffen sind meistens die beweglichsten und größeren Gelenke des Körpers.
Behandlungsprogramm
Bei der Therapie der Arthritis hat sich ein Behandlungsprogramm aus folgenden drei Punkten bewährt:
1. Gewichtskontrolle
2. Kontrollierte Bewegung
3. Medikamentengabe
1. Gewichtskontrolle
Viele Tiere mit Arthrose oder Osteoarthritis sind übergewichtig, was zu einer Fortschreitung der Erkrankung führt. Übergewicht belastet die Gelenke unnötig und beschleunigt so den Verschleiß der Gelenke. Bei solchen Tieren sollte daher unbedingt eine Gewichtsreduzierung angestrebt werden. In diesen Fällen berät der Tierarzt gerne über eine entsprechende Diät.
2. Kontrollierte Bewegung
Tiere mit Osteoarthritis sollen sich "mäßig, aber regelmäßig" bewegen. Beim Auslauf muss ein goldener Mittelweg zwischen Einschränkung des Auslaufes und Überanstrengung gefunden werden. Viel Auslauf kann dazu führen, dass Ihr Hund vor Schmerzen hinkt. Andererseits kann Ihr Hund durch zu wenig Auslauf steif werden. Bewegung ist notwendig, um die Gelenkmobilität und die Ernährung des Gelenkknorpels zu erhalten. Übermäßige Anstrengung und hohe Krafteinwirkung müssen aber vermieden werden. Kurzes, mehrfach über den Tag verteiltes Training ist besser als eine einmalige und langdauernde Belastung. Ideal ist z. B. häufiges Schwimmen, da es nur mit einer geringen Belastung der Gelenke verbunden ist.
3. der medikamentösen Therapie:
· Linderung der Schmerzen
· Vermeidung von Operationen
· Verbesserung der Lebensqualität (von Tier und Besitzer)
Die medikamentöse Therapie besteht in einer Entzündungshemmung und Schmerzlinderung.
Nicht-steroidale, entzündungshemmende Stoffe (Non Steroidal Anti-Inflammatiory Drug = NSAID)
sind Schmerzmittel, die hauptsächlich direkt am Ort der Schmerzentstehung wirken. Sie hemmen bestimmte Enzyme und greifen dadurch in den Mechanismus der Entzündungs- und Schmerzentstehung ein. Diese Medikamente wirken schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend. Die einzelnen Eigenschaften sind je nach Präparat unterschiedlich stark ausgeprägt. Beim Einsatz der klassischen NSAIDs, die schon lange auf dem Markt sind, können Nebenwirkungen wie z. B. Reizung des Magen-Darm-Traktes (Durchfall und/oder Erbrechen, z. T. blutig), Gefahr von Blutungen oder Beeinträchtigung der Nierenfunktion auftreten. In den letzten Jahren konnte durch Entwicklung einer neuen Generation nicht-steroidaler Schmerzmittel die Nebenwirkungsrate deutlich gesenkt werden. Darüber hinaus zeichnen sich die neuen Medikamente durch eine sehr gute Wirksamkeit aus. Außerdem haben die Medikamente der neuen Generation den großen Vorteil, dass sie auf keinen Fall den Knochen und den Gelenkknorpel schädigen. Deshalb eignen sich diese Medikamente besonders gut zur kontinuierlichen Dauerbehandlung chronischer Erkrankungen des Bewegungsapparates.
Mit neuen nicht-steroidalen Entzündungshemmern ist eine Dauerbehandlung bei Arthritis bzw. Osteoarthritis möglich.
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